Donnerstag, 5. September 2013

Zug-Impressionen

Erst mal Danke an über 86 wundervolle Leser! Ich meine, das sind fast 87 und DAS sind fast 2 Millionen! Ihr seid so wahnsinnig, dass ihr mir folgt. =D

Im letzten Post habe ich euch ja gesagt, dass es in der nächsten Zeit nicht viel von mir zu lesen gibt, trotzdem werde ich es versuchen und vor ein paar Tagen hatte ich so eine Idee als ich alleine auf meinen Zug gewartet habe. Irgendwie hatte ich tierisch Lust etwas zu schreiben und da ich ja jetzt kaum noch mit dem Bus fahren werde, wird es auch weniger Geschichten vom Bus geben. Wenn ich also am Bahnhof oder im Zug ein paar Impressionen aufschreibe, muss ich zu hause nicht mehr so viel nachdenken und verringere das Risiko, dass ich etwas vergesse.
Lange Rede, kurzer Sinn: Jetzt kommen ein paar Gedanken, die ich vor ein paar Tagen am Erfurter-Hauptbahnhof geschrieben habe.

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Neben mir sitzt eine ältere Dame. 60 oder 70 Jahre, schätze ich. Ihr graues Haar hat einen blauen Unterton und um ihre faltigen Finger winden sich schweraussehende goldene Ringe.
Sie riecht nach einer Mischung aus rosigem Parfum und Kacke. Ist es das Parfum, das so riecht oder seine Reaktion mit ihrer Haut? Hat sie vielleicht Enkelkinder, die dem Windelalter noch nicht entwachsen sind? Man weiß es nicht...
Konzentriert wühlt sie in ihrer beigefarbenen kleinen Handtasche. Was da wohl alles drin sein muss, wenn sie trotz der geringen Größe etwas darin suchen muss.
Es ist ein Handy. Es wirkt wie eine Art Spiegel und blitzt manchmal im Licht der Sonne auf. Es sieht neu aus, zumindest neues als meins. Ich beneide sie ein wenig darum. Selbst ältere Damen haben Handys, die technisch weiter sind als meins.
Sie ruft jemanden an und ich beschließe mir so bald wie möglich ein neues zu kaufen. Ich habe es schon oft beschlossen.
Ich sehe mich zur Uhr um. 13:29 Uhr.
Mein Zug kommt in vier Minuten. Als ich mich wieder umdrehe ist die Frau verschwunden. Sie läuft zu dem Zug, der da schon seit fast einer halben Stunde steht.
13:30 Uhr.
Sollte denn dieser Zug nicht schon weg sein? Oder ist es mein Zug? Ich gehe an das vordere Ende, das Fenster ist geöffnet. Ich frage den Lokführer, ob er in die Stadt fährt, in die ich muss. Er bejaht.
"Verdammt", denke ich und steige in die Bahn. In der Zeit hätte ich auch lesen können.

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Das passiert, wenn man sich nicht mit Zügen auskennt. Die folgenden Fotos habe ich zwar nicht am selben Tag gemacht, sondern heute Morgen, aber ich wusste nicht, wann ich sie euch sonst zeigen sollte und irgendwie passen sie ja auch, weil ich sie auch in Erfurt beim Bahnhof gemacht habe.
Es sah wirklich schön aus. Ich steige aus dem Zug und der ganze Bahnhof ist nebelig. Leider waren da zu viele Leute, sodass ich erst "draußen" Fotos machen konnte, aber hinten raus. Ach egal, seht es euch einfach an.

2 Kommentare:

  1. Da würde ich mal sagen: Glück gehabt das du noch rechtzeitig gefragt hast. :D

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  2. ich weiß nicht warum, ich kann es dir nicht erklären, aber irgendwie hat deine geschichte etwas beruhigendes. mh.. ich finde es sehr schön geschrieben, auch wenn es eigentlich nichts außergewöhnliches ist. vielleicht eben deshalb. ich konnte nie solche alltäglichen dinge wie das zug- oder busfahren beschreiben, darum beneide ich dich ein bisschen. und bin gleichzeitig sehr froh, dass du deine gedanken hier aufgeschrieben hast. eine sehr gute idee, sollte ich mir merken.
    die bilder haben was.. besonders das erste und das letzte (!).

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