Sonntag, 13. April 2014

Tod spielen, fliegen oder einfach nur entspannen - So gehts...

Es ist eine relativ leichte Übung, zumindest war es das für mich. Andere mochten sie überhaupt nicht, weil es ihnen schwierig fiel oder nervös wurde.

Wie kommts dazu?
In der Ausbildung habe ich ein Fach namens "Fachpraktischer Unterricht - Pflege". Hier lernen wir Grundlagen dafür, wie man kranke oder ältere Menschen richtig pflegt. Um uns besser in solche Menschen hinein versetzen zu können, haben wir im Unterricht eine Übung gemacht, mit der wir jegliches Körpergefühl verlieren. Das Ergebnis ist wirklich krass.

Das brauchst du:
Du brauchst Entspannungsmusik, die etwa 15 Minunten lang ist. Sie sollte nicht kürzer sein, aber auch nicht viel länger. Es ist wichtig, dass es durchgehend läuft und keine 3 5Minuten-Lieder sind, bei denen du immer umschalten musst.
Als nächstes musst du alle Störfaktoren beseitigen: Also Handy aus, Fenster zu... Am besten ist es, wenn du die Übung machst, wenn niemand außer dir zu hause ist. Und als letztes brauchst du ein Bett.
Da wir im Pflgeraum nur zwei Betten hatten, konnten sich auch nur zwei hinlegen (eine Freundin und ich). Die anderen mussten die Übung im Sitzen machen, aber ich glaube, dass sie dann nicht so angenehm ist.

Das musst du tun:
Finde eine Position, in der du 15 Minuten lang bleiben kannst ohne dich zu bewegen. Gehe am besten vorher noch einmal auf die Toilette. Es ist wirklich wichtig, dass man sich nicht bewegt. Achtet außerdem darauf, dass ihr nicht auf eurem Arm oder Schulter liegt, damit dort genügend Blut hinkommt - Sonst könnte das auf Dauer echt unangenehm werden.
Wenn ihr die Position habt, macht die Musik an und schließt die Augen. 
Jetzt heißt es wirklich ruhig bleiben. Egal was passiert: Ihr dürft euch nicht bewegen oder die Augen öffnen, sonst war alles für umsonst und ihr könnt noch mal von vorne anfangen.

Und so geht es weiter:
Wenn ihr merkt, dass das Lied (fast) zu Ende ist, stellt euch folgende Fragen (bleibt dabei aber in eurer Postion und lasst die Augen geschlossen):

Was spüre ich?
Worauf liege ich? Wie fühlt es sich an?
Wo hört mein Körper auf und wo fängt mein Bett an?
Wenn von außerhalb Geräusche kommen: Aus welcher Richtung kommen sie?
Wie viel Zeit ist vergangen? Hat es sich angefühlt wie 15 Minuten?

Danach:
Dann macht ihr die Augen auf und bewegt euch.
Ich verrate euch nicht, wie ich diese Fragen für mich beantwortet habe. Diese Erfahrung sollt ihr schon selbst machen. (Eigentlich steht es ja schon im Titel, wie es sich für mich anfühlte.)
Aber achtet darauf, dass ihr das ganze wirklich nur 15 Minuten macht. Es kommt an gewissen Stellen zu Druckeinwirkungen und vielleicht habt ihr ja schonmal was von Dekubitis gehört. Eine ungefähre Grenze sind 2 Stunden in einer Position und dann hat man den Mist.
Und wer nicht weiß, was das ist: Das ist ziemlich eklig. Wer sich traut kann ja mal das Wort "Dekubitus" bei Google Bilder eingeben. Aber keine Sorge: Bei einer viertel Stunde passiert da nichts =)

Schreibt mir doch einfach mal in die Kommentare oder bei Facebook, ob ihr die Übung gemacht habt und wie es sich für euch anfühlte. Hattet ihr auch so ein Wow-Erlebnis?

*Das Kleingedruckte: Das kommt jetzt vielleicht ein bisschen blöde, aber ich muss das einfach zur Sicherheit schreiben: Jeder ist für seinen Körper selbst verantwortlich und weiß, was das beste für ihn ist. Ihr entscheidet also selbst, was ihr mit eurem Körper macht und falls bei euch irgendetwas schief läuft, übernehme ich keine Verantwortung.

1 Kommentar:

  1. Hihi, ja ich kenne diese Gefühl. Das geht ja in Richtung autogenem Training oder Meditation, was ich eine Zeit lang machte, als ich arge Schlafstörungen hatte.
    Lieben Gruß
    Melly

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