Mittwoch, 4. Juni 2014

Von Musik, Zeit und dem Schlamm an meinen Schuhen

Musik, dachte ich früher, hilft immer.
Musik hilft, wenn man traurig ist. Musik hilft, wenn man glücklich ist.
Oder, wenn man sich in deinen Gedanken verirrt hat und nicht wieder heraus findet.

Aber nicht heute.
Nicht jetzt.

Musik wäre jetzt zu viel.
Dann wären da noch mehr Gedanken, die ich ordnen müsst und die ich erst aus meinem Kopf bekäme, wenn ich sie aufschrieb. Aber so viele Seiten hat kein Buch der Welt.

Der Schlamm an meinen Schuhen lenkt mich ab.
Noch mehr als der Zugführer, der eine komische Art zu lachen hat.

Der Schlamm an meinen Schuhen geht nicht ab, ist angenäht.
Genauso wie der Schatten an den Füßen von Peter Pan.
Ich frage mich, was schlimmer ist:
Ein Schatten, der einem ständig ausreist, bis man ihn annähen muss oder Schlamm an den Schuhen, den man nicht weg bekommt.

Schlamm, den ich mit mir trage, weil ich durch den Dreck laufen musste.
Aber es gab nur diesen einen Weg und ich musste ihn gehen, weil es sonst nur unnötigen Ärger gegeben hätte.
Aber vielleicht ist dieser Weg irgendwann wieder sauber.

Vielleicht kann ich meine Schuhe, wenn ich wieder draußen bin, im Gras oder an einer Bordsteinkante abwischen und -kratzen, bis man nichts mehrvon dem Schlamm sieht.

Aber irgendwo zwischen den Rillen und Nähten wird er trotzdem bleiben,
wie ein unsichtbarer Begleiter
und nur die Zeit lässt ihn verschwinden.

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