Sonntag, 23. September 2012

Tagebuch einer Essgestörten

 Liebes Tagebuch!

Diese Woche lief super! 43 Kilo wiege ich jetzt nur noch. Mein BMI-Wert ist gesunken und zeigt jetzt Untergewicht an. Das ist gut, sehr gut... In dieser Woche konnte ich mich fast immer vor dem Essen drücken. Klar, ab und zu musste ich mal etwas Obst oder Gemüse essen, aber sonst ist es den Leuten kaum aufgefallen. Meine Arme und Beine sind dünner geworden und die Beckenkochen sind deutlicher zu erkennen. Mein Bauch ist jetzt ein wenig nach innen gewölbt und wenn ich meinen Rücken abtaste spüre ich meine Wirbelsäule. Noch drei Kilo, dann habe ich mein Ziel erreicht.
Bildquelle: Mode.net
Meine Eltern machen sich langsam Sorgen. Das sollen sie nicht tun. Mir geht es gut, wirklich. Sie wollen mich zum Essen zwingen. Manchmal schaffen sie das sogar, aber oft finde ich auch einen Ausweg. Wenn ich zu Hause bin trage ich weitere Klamotten, damit ihnen meine "besorgniserregende" Figur nicht so auffällt. Über die Wangenknochen lasse ich einfach meine Haare fallen. Sie sind manchmal so leichtgläubig. Gestern haben sie es aber geschafft mich zum Essen zu bringen und gestern habe ich auch das erste Mal gebrochen. Es war ein seltsames Erlebnis. Am Anfang habe ich mich nicht getraut, aber dann ging es ganz schnell. Ich musste nur daran denken welche Vorteile man hat, wenn man dünn ist - und ich will wirklich dünn werden.
Wenn man dünn ist, wirkt man zerbrechlicher. Die Zerbrechlichen bekommen Aufmerksamkeit und bei den Jungs wird der Beschützerinstinkt geweckt. Man wird im Leben nicht so hart dran genommen und es ist hübscher. Ich will hübsch sein, nicht mehr fett.
Manchmal gibt es aber auch Idioten, die mich "Magersüchtig" nennen. Ich bin doch nicht Essgestört, gehts noch? Ich finde Essen einfach nur eklig und deshalb tue ich es nicht. Die sind nur neidisch, weil sie nicht so eine Kontrolle über ihren Körper haben wie ich: Wenig Essen, viel Sport.
Aber manchmal komme ich mir doch schwach vor. Dann sehe ich das Essen, aber ich darf es nicht nehmen. Da greife ich lieber zu den Zigaretten. Seit zwei Wochen rauche ich ständig - als Ersatz. Das ist das Einzige, was mir ein bisschen sorgen macht. Aber etwas brauche ich ja doch und Pappe will ich nicht essen.

xoxo
Fetti




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