Sonntag, 29. Mai 2016

Tatendrang und Erschöpfung singen im Duett

Kennt ihr dieses Gefühl, wenn ihr all den Schulstress nach diesen "Leistungsfeststellungen" hinter euch habt? Wenn ihr plötzlich nichts mehr für irgendwelche Hefter oder Arbeiten schreiben oder Präsentationen vorbereiten müsst? Kennt ihr dieses Gefühl, wenn ihr einfach nichts mehr machen müsst, nicht mal über etwas Wichtiges nachdenken?
Ich kenne es. Denn dieses Wochenende ist das erste seit zwei Monaten, an dem ich nichts für die Schule tun muss. Ich bin froh, dass ich mir die Nächte nicht mehr mit Schulzeug um die Ohren schlagen muss, weil ich kurz vor Mitternacht Panik bekomme, weil ich Angst habe, dass ich es nicht schaffe.
Und trotzdem fühle ich mich jetzt so seltsam - als müsste ich irgendetwas machen, weiß aber nicht was. Mein Körper fühlt sich müde und etwas schwach, aber mein Verstand akzeptiert noch nicht, dass jetzt alles vorbei ist und ich der Müdigkeit einfach nachgeben kann.

Aber was ist in den letzten zwei Monaten eigentlich passiert? Am 17. und 18. März waren die schriftlichen Leistungsfeststellungen - wir dürfen es nicht "Prüfung" nennen, auch wenn es sich so anfühlt ... Schließlich bestimmen die Leistungsfeststellungen zum Teil, wie es mit der Ausbildung weiter geht.
Und am 21. März war die Abgabe der Belegarbeit. Ich hatte ein schönes Thema: "Der Einfluss von Kinderliteratur im ersten bis zum vierten Lebensjahr." Wenn also jemand ein kleines Kind zu Hause und Fragen zu diesem Thema hat: Ich weiß jetzt Bescheid.
Danach waren erstmal Osterferien und am 4. April begann mein sechswöchiges Praktikum in einem Kindergarten. Das Praktikum hat mir sehr gefallen und während ich in den letzten zwei Jahren ab und zu mal zweifelte, ob es wirklich richtig war, mich für diese Ausbildung zu entscheiden, wusste ich jetzt jeden Tag, dass ich in dieser Beziehung alles richtig gemacht habe - zumindest so richtig, wie möglich. Die Arbeit mit den Kindern gefiel mir wahnsinnig gut, die Arbeit am Praktikumshefter nicht. Hoffentlich steht in diesen siebzig Seiten nicht all zu viel Mist...
Der Abgabetermin war am 19. Mai und bis zum 25. Mai habe ich meine Zeit damit verbracht ein Comic (+Hefter dazu) zu gestalten und eine Präsentation dazu vorzubereiten, ein Herbarium zu Ende zu bringen und meinen Teil zu einer Präsentation zum Thema "Zähne" einzubringen.

Und jetzt würde ich gerne irgendetwas tun. Was stimmt nicht mit mir?
Die letzten Wochen verschwimmen in meinen Gedanken zwischen Freude und einem halben Nervenzusammenbruch. Manchmal denke ich, dass ich einfach nur noch überlebt habe, aber das Leben ist an mir vorbeigezogen. 

Aber wisst ihr was? Das wird schon. Es wird immer ... irgendwie.
Und bald ist Sommer. Ein Gedanke, der mich durch die Zeit gebracht hat.

Ich weiß nicht, ob euch Beiträge dieser Art interessieren. Aber solche Posts waren der Ursprung von diesem Blog. Außerdem hatte ich so ein Mitteilungsbedürfnis. Manchmal hilft es, einfach drauf los zu schreiben und diese Gedanken dann zu teilen - auch wenn keiner antwortet. Denn vielleicht gibt es ja Menschen da draußen, die genauso fühlen.

Alles Liebe 
Luisa

1 Kommentar:

  1. Sehr gut. Ich mag den Beitrag. Kommt mir sehr bekannt vor.
    Schön dass du dich richtig entschieden hast..
    Und puh war das viel zu tun...
    Wie kann man denn den Einfluss bestimmen?

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