Dienstag, 19. Dezember 2017

{Bericht} Griechenland - Natur, Glaube und Geisterstadt

So kurz vor Weihnachten schaffe ich es dann auch noch meinen letzten Griechenlandbericht zu veröffentlichen! Dieser wird wohl etwas länger ausfallen, weil wir an unserem vorletzten Tag noch eine ganze Menge erlebt haben.

Schon früh am Morgen ging unsere Busfahrt über den mittleren Chalkidiki-Finger los. Unser erster Halt war in einem kleinen, verschlafenen Fischerdorf, dessen Name ich vergessen habe. Dort wurden uns die dort vorherrschenden kirchlichen Gegebenheiten näher gebracht.
Der Glaube bzw. der Gang in die Kirche wird in Griechenland ganz anders zelebriert als in Deutschland, z.B. wird während des Gottesdienstes die ganze Zeit gesprochen und sich ausgetauscht, weil es eher einem großen Familientreffen gleicht. Auch die Art und Weise, wie Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen aussehen, wurde uns erklärt, aber um euch das alles zu erzählen, bräuchte ich mehr Zeit.


Nach unserem Halt im Dorf und dem damit verbundenen Besuch in einer Kapelle, fuhren wir weiter. Dabei wurde uns unter anderem von einem Dorf erzählt, dessen Einwohner angeblich die Nachkommen von Mittelmeerpiraten sind, die sich damals dort angesiedelt haben. Die meisten Dörfer wurden jedoch von Flüchtlingen erbaut. Diese Gebiete gehörten einmal den Mönchen, aber sie schenkten diese den Flüchtlingen unter der Bedingung, dass hier keine bzw. nur wenige Hotels gebaut werden durften - einfach, damit die Gegend so naturbelassen bleibt.
Ich finde das ganz wunderbar, weil wir unterwegs einige Fotostopps gemacht haben und auch während der Fahrt sehen konnten, was die Natur hervor bringt: Die felsigen Buchten, die Berge und die Wälder, die so anders aussehen als bei uns.


Schon als wir in Griechenland ankamen, sind uns die kleinen Tempel aufgefallen, die vereinzelt am Straßenrand standen und nun erfuhren wir auch ihre Bedeutung: An diesen Stellen ist mal ein Unfall passiert, bei dem jemand gestorben ist oder bei dem, trotz der Schwere, zum Glück niemand sein Leben verloren hat. Jeden Abend kommt dann jemand vorbei (meist ein Freund oder Verwandter) und zündet eine Kerze darin an, sodass die Tempel in der Nacht leuchten.

Der nächste größere Halt war in Sarti, einem hübschen Urlaubsort mit einem großartigen Blick auf den Berg Athos. Dieser hat eine große Bedeutung für die Gläubigen. Auf der Bergspitze steht eine Kapelle und immer wieder pilgern Menschen dort hoch (ich glaube, dass es 2300m über dem Meeresspiegel sind). Doch genauso hoch wie der Berg ist, so tief ist auch das Wasser. Die tiefste Stelle, die gemessen wurde, ist über 2030m tief, aber es soll wohl noch tiefere Stellen geben, wohin es die Messgeräte aber noch nicht geschafft haben.


In Sarti gingen wir noch in verschiedene Läden, aber ich fand nichts, was ich wollte. Anschließend fuhren wir weiter zu einem Weingut. Auf dem Weg dort hin legten wir jedoch noch einen Fotostopp ein:


Das Weingut fand ich persönlich nicht sehr interessant. Da meine Freundinnen und ich keine Wein-Trinker sind, nahmen wir auch nicht an der Weinprobe teil. Hier ist aber ein Bild, das ich im Weinkeller geschossen habe:


Danach machten wir eine zweistündige Mittagspause in einem anliegenden, etwas größeren Urlaubsort. Dort gab es wahnsinnig steile Straßen und viele hübsche Gassen, Läden und Schiffe. Leider fingen meine Augen wieder an zu tränen, was sich später zum Glück wieder besserte.


Schließlich fuhren wir an unseren letzten Punkt: Die ehemalige Geisterstadt Parthenona. Da sich diese kleine Stadt fernab der Zivilisation befindet und die Menschen dort keine Arbeit fanden, zogen sie weg. In den 1970ern verließ dann auch die letzte Familie diesen Ort und er wurde somit der Natur überlassen. Einige reiche Amerikaner fanden allerdings, dass die Stadt, vor allem wegen ihrer wunderbaren Lage, nicht einfach von der Landkarte verschwinden durfte und so bauten sie sie wieder auf - ganz nach dem alten Stil. So ist also eine hübsche kleine Stadt mitten in der Natur mit einem tollen Ausblick aufs Meer entstanden.
Auch ein paar wenige Touristen können dort hin kommen und es gibt einen Souvenier-Shop, wo aber nur Selbstgemachtes verkauft wird.


Die Leute in Parthenona schätzen die Ruhe sehr und auch Autos sind hier nicht sehr beliebt. Meist sind es Menschen mit viel Geld, die sich hier etwas Aufbauen, aber auch Künstler und Schriftsteller, die Ruhe suchen, ziehen sich hier zurück.
Auch ich würde mich gerne mal für ein paar Monate an einem Ort wie diesem niederlassen - vielleicht, wenn ich alt bin und schon ganz viel erlebt habe?


Als die Zeit dort um war, wurden wir wieder zurück ins Hotel gefahren. Insgesamt waren wir von 8.00 - 19.00 Uhr unterwegs, aber es hat sich gelohnt. Ich konnte viele Eindrücke und neues Wissen daraus mitnehmen.
Am Abend packten wir unsere Koffer, weil wir am nächsten Tag um 12.00 Uhr unser Hotelzimmer verlassen mussten. Allerdings wurden wir erst 21.00 Uhr abgeholt, weshalb wie den Tag noch für den Strand nutzen konnten:


01.00 Uhr nachts ging unser Flug in Thessaloniki los. Auch wenn die Welt von oben bei Nacht sehr interessant ist, war es anstrengend - ich kann im Flugzeug einfach nicht schlafen.
Insgesamt war der Urlaub wunderschön und ich hoffe sehr, dass ich irgendwann noch mal nach Griechenland reisen kann.

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